Ackerland verpachten: Solarpark als Pachtquelle
Wie Sie Ihr Ackerland verpachten und einen Solarpark zur Pachtquelle machen, das erfahren Sie hier.
Wie Sie Ihr Ackerland verpachten und einen Solarpark zur Pachtquelle machen, das erfahren Sie hier.
Sie sind LandwirtIn und suchen nacheiner zusätzlichen Einkommensquelle? Wenn Sie Ackerland besitzen, das sich alsStandort für einen Solarpark eignet, also für eine große Solarstromanlage(Photovoltaik-Anlage, kurz: PV-Anlage), dann könnten Sie die Freiflächeverpachten und mit der Pacht ein extra Einkommen einstreichen. Wie Sie IhrAckerland verpachten und einen Solarpark zur Pachtquelle machen, das erfahrenSie hier.
Deutschlandwill bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Dazu braucht es einen Systemwechsel,der neben vielen Wendemanövern auch eine Energiewende beinhaltet: wegvon fossiler, hin zu erneuerbarer Energieerzeugung.
Eineder Säulen dieser Energiewende ist Solarenergie. Sie lässt sich mitentsprechenden technischen Anlagen entweder in Solarstrom (Photovoltaik-Anlage)oder in Solarwärme (Solarthermie-Anlage) umwandeln. Die Anlagen gibt’s jeweils inKlein für Balkone und Dächer sowie in Groß für Freiflächen wie Ackerland. DieFreiflächenanlagen (FFA) werden auch Solarparks genannt.
Wichtig: Wenn wir im Folgenden von Solarparks schreiben, sind damit großePhotovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) gemeint.
DerAusbau der Photovoltaik ist hierzulande erklärtes politisches Ziel.Er wurde deshalb per Gesetz festgeschrieben: § 1 Absatz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023) gibt das Ziel vor – „die Transformationzu einer nachhaltigen und treibhausgasneutralen Stromversorgung,die vollständig auf erneuerbaren Energien beruht“.Dazu soll gemäß Absatz 2 desselben Paragrafen der „Anteildes aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauchim Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland einschließlich der deutschenausschließlichen Wirtschaftszone (Bundesgebiet) auf mindestens 80Prozent im Jahr 2030 gesteigert werden“. Der Ausbau dererneuerbaren Energien soll demnach „stetig, kosteneffizient, umweltverträglichund netzverträglich erfolgen“ (Absatz 3).
DerGesetzgeber ging sogar noch weiter und legte einen konkreten Ausbaupfad für Photovoltaik bis zum Jahr 2040 fest. Den finden Sie in § 4 desEEG 2023. Das in § 1 EEG 2023 formulierte Ziel soll mit einer Steigerung derinstallierten Leistung von Photovoltaik-Anlagen erreicht werden – und zwar aufkonkret bezifferte:
· 88 Gigawatt im laufenden Jahr2024,
· 128 Gigawatt im Jahr 2026,
· 172 Gigawatt im Jahr 2028,
· 215 Gigawatt im Jahr 2030,
· 309 Gigawatt im Jahr 2035 und
· 400 Gigawatt im Jahr 2040.
Ab 2040 soll diese PV-Leistung erhalten werden.
Das Gesetz enthält in § 4a darüber hinaus einen sogenannten Strommengenpfad,der für den EE-Stromausbau bis zum Jahr 2030 konkrete Richtwerte enthält,anhand derer sich der Fortschritt überprüfen lässt:
· 310 Terawattstunden (TWh) imlaufenden Jahr 2024,
· 346 TWh im Jahr 2025,
· 388 TWh im Jahr 2026,
· 433 TWh im Jahr 2027,
· 479 TWh im Jahr 2028,
· 533 TWh im Jahr 2029 und
· 600 TWh im Jahr 2030.
Mitdem grünen Licht seitens der Politik ist klar: Freiflächen, diegeeignet sind, um darauf einen Solarpark zu errichten und zu betreiben, so dasser sich ökonomisch wie ökologisch rechnet, sind derzeit mehr als gefragt.
Diehohe Nachfrage nach Ackerland für Solarparks können Sie als LandwirtInmit Landbesitz zu Ihrem Vorteil nutzen – vorausgesetzt, Ihr Ackerland eignetsich als Solarpark-Standort. Ob das der Fall ist oder nicht, das erfahren Sie,wenn Sie unsere folgenden Beiträge hier auf dem Blog lesen:
· Check:PV-Flächen – welche eignen sich?
· Voraussetzungenfür PV-Freiflächenanlagen
Eignetsich Ihr Ackerland grundsätzlich als Standort für einen Solarpark, haben Siefolgende Wahl:
· Sie verkaufen Ihr Ackerland fürSolar an entsprechende Photovoltaik-AkteurInnen, alsoPlanerInnen, InvestorInnen oder BetreiberInnen. Wichtig: Das Grundstückwechselt dabei seine oder seinen BesitzerIn. Den einmaligen Verkaufserlösverbuchen Sie in Ihrer Betriebskasse.
· Sie können Ihr Ackerland auch verpachten: Solarpark-AkteurInnen zahlen Ihnen dafür eine Pacht – und das überdie gesamte im zugehörigen Pachtvertrag vereinbarte Pachtzeit hinweg – die Redeist hier mittlerweile von bis zu 40 Jahren. Mehr zur Lebensdauer von Solarparkslesen Sie in diesen Beiträgen auf unserem Blog:
o „Lebensdauervon Solarparks: Wie lange dauert es?“
o „Wielange hält ein Solarpark?“
Für den Fall, dassSie unsicher sind, für welche der beiden Optionen Sie sich entscheiden sollen,lesen Sie gerne unseren Beitrag „Freiflächen:Verkaufen oder verpachten?“ hier auf dem Blog. Darin vergleichen wir dasFreiflächenverkaufen und das Freiflächenverpachten miteinander und stellenIhnen die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten ausführlich vor.
Daher an dieserStelle nur folgender wichtiger Hinweis: Der Verkauf Ihres Ackerlandesist ein einmaliger Akt zwischen Ihnen als VerkäuferIn und der oder demKäuferIn. Ist der Verkauf rechtskräftig, gehen beide Parteien meist getrennteWege. Anders beim Ackerlandverpachten: Solarparks laufen 20, 30 Jahre. Pachtverträgewerden entsprechend langfristig abgeschlossen. Das heißt: Sie stehen alsVerpächter in einem lange andauernden Pachtverhältnis mit Ihrer oderIhrem PächterIn.
Hinzukommt, dass während der langen Pachtzeit häufig eine Hofübergabebeziehungsweise Betriebsübergabe erfolgt. Auch Wechsel auf derPächterInnenseite sind nicht ungewöhnlich – zwei Umstände, die Sie vonvornherein mitbedenken sollten, wenn Sie Ihr Ackerland verpachten.
WieSie vorgehen müssen, um Ihr Ackerland verpachten, das schreibt Ihnen das BürgerlicheGesetzbuch (BGB) vor. In dessen Paragraf 581 heißt es in Absatz 1, dass Sie alsVerpächterIn mit dem Abschluss eines Pachtvertrags verpflichtet sind, deroder dem PächterIn den Gebrauch des verpachteten Gegenstands und denGenuss der Früchte, soweit sie nach den Regeln einerordnungsmäßigen Wirtschaft als Ertrag anzusehen sind, während der Pachtzeitgewähren müssen. Und die oder der PächterIn ist verpflichtet, Ihnen dievereinbarte Pacht zu zahlen.
DerPachtvertrag enthält daneben weitere Pflichten für VerpächterInnen undPächterInnen, unter anderem diese:
· Wenn Sie Ihr Ackerland verpachten, sindSie verpflichtet, die Pachtsache so zu überlassen, dass den PächterInnen deren vertragsgemäßeNutzung für die vereinbarte Pachtzeit möglich ist.
· Die PächterInnen müssen ihrerseitsgewährleisten, dass der oben genannte Zustand erhalten bleibt.
· Die PächterInnen sind zudemverpflichtet, die Pachtsache ordnungsgemäß zu bewirtschaften. Zudem habensich um gewöhnliche Ausbesserungen zu kümmern oder darum, dass diese ausgeführtwerden. Die für Ausbesserungen anfallenden Kosten haben die PächterInnen zu tragen.
Ausführlichinformieren wir Sie in den folgenden Beiträgen hier auf dem Blog zu Fragenrund um den Pachtvertrag fürs Ackerland verpachten – Solarpark errichten:
· Landwirtschaftspacht:Rechte, Pflichten & 20 FAQs
· Landverpachten für Solarpark: Was steht im Pachtvertrag?
· Verpachtungvon Solarparks: Schritte von Idee bis Pacht
Die wohl wichtigste Frage zum Thema„Ackerland verpachten – Solarpark als Pachtquelle“ ist die nach der Höhe derPacht, mit der Sie rechnen können.
Pachtrechner online berechnet Ihre möglichejährliche Pacht
Um sich die mögliche jährliche Pacht fürIhr Ackerland ausrechnen zu lassen, nutzen Sie gerne unseren komfortablenOnline-Pachtrechner. Füllen Sie dazu das auf unserer entsprechendenInternetseite bereitstehende Onlineformular aus. Dort machen Sie bitte
· Angaben zum Bundesland, indem das Ackerland liegt,
· Angaben zur Größe desAckerlandes in Hektar (ha),
· Angaben zur Lage desAckerlandes, gegebenenfalls in privilegierten Streifen entlang von Trassen(Autobahnen und Schienenwegen),
· sowie persönliche Angaben(Anrede, Name und E-Mailadresse).
Nach einem Klick auf die Schaltfläche„Ergebnisse erhalten“ bekommen Sie von uns eine E-Mail mit der möglichenjährlichen Pacht für Ihr Ackerland. Ausführlich erklären wir Ihnen den Umgangmit unserem Online-Pachtrechner für Ackerland in diesem Beitrag: „Pachteinnahmen-Rechnerfür Freiflächen online“.
Richtwerte für aktuelle Pachthöhe in IhremBundesland
Wissenmüssen Sie zudem: Die Pachtpreise in Deutschland steigen seit Jahren kontinuierlich.Regelmäßig veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) diedurchschnittlichen Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen, also Ackerlandund Grünland, in Deutschland sowie in den einzelnen Bundesländern.
DieaktuellstenDaten sind vom April 2024. Der jährlichePachtpreis je ha landwirtschaftlich genutzter Fläche habe demnach imJahr 2023 bundesweit durchschnittlich bei 357 Euro gelegen. Das habe diesogenannte Agrarstrukturerhebung 2023 ergeben. Damit sei der durchschnittlichedeutsche Pachtpreis um 9 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 (329 Euro) gestiegen.
Der Durchschnittspreis kann Ihnen jedoch nur ein grober Richtwertsein, denn die Pachtpreise unterscheiden sich von Bundesland zu Bundeslandteils erheblich. Einen Überblick über aktuelle Pachtpreise liefert Ihnen diefolgende Liste. Laut Destatis lag der durchschnittlichePachtpreis im Jahr 2023 in
· Nordrhein-Westfalen bei 560 Euro je ha.
· Niedersachsen bei 548 Euro je ha.
· Schleswig-Holstein bei 479 Euro je ha.
· Bayern bei415 Euro je ha.
· Deutschland bei 357 Euro je ha.
· Hamburg bei 332 Euro je ha.
· Sachsen-Anhalt bei 323 Euro je ha.
· Mecklenburg-Vorpommern bei 305 Euro jeha.
· Rheinland-Pfalz bei 290 Euro je ha.
· Baden-Württemberg bei 274 Euro je ha.
· Bremen bei 234 Euro je ha.
· Sachsen bei 214 Euro je ha.
· Hessen bei 207 Euro je ha.
· Thüringen bei 195 Euro je ha.
· Brandenburg bei 185 Euro je ha.
· Berlin bei 155 Euro je ha.
· Saarland bei 99 Euro je ha.
Die aufgelisteten Pachtpreise zeigen nicht nur dieHöhe möglicher Pachteinnahmen für Ackerland in Ihrem Bundesland anschaulichauf, sondern auch die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.Da die genannten Preise Durchschnittswerte sind, können Sie zudem damitrechnen, dass es selbst innerhalb eines Bundeslandes noch Preisunterschiedezwischen den Regionen dort gibt.
Darüber hinaus sollten Sie das wissen: Wenn es ums Ackerlandverpachten – Solarpark errichten geht, dann sehen die Pachtpreise nocheinmal ganz anders aus. Denn es macht einen Unterschied, ob Sie dasAckerland verpachten, damit es landwirtschaftlich bewirtschaftet wird oderenergiewirtschaftlich, wobei auch eine Kombi beider Bewirtschaftungen machbarist (Stichwort: Agri-Photovoltaik, ein Konzept zur Doppelnutzung der Ackerfläche). Schließlich sind die Erträge pro Hektar (ha), dieSie mit der jeweiligen Bewirtschaftung erzielen, inzwischen sehrunterschiedlich. Und so bekommen Sie aktuell Pachtpreise für Ackerland alsStandort eines Solarparks geboten, die ein Vielfaches der oben aufgelistetendurchschnittlichen Pachtpreise betragen. Wir reden hier teils von mehreren Tausend Euro Pacht je ha.