Ackerland verkaufen oder verpachten? 2025 steigen die Boden- und Pachtpreise weiter. Erfahren Sie hier aktuelle Kaufpreise pro Hektar, Pachtpreise nach Region und warum Flächen für Solar- und Windenergie besonders lukrativ sind. Maximieren Sie Ihr Einkommen mit der richtigen Strategie – jetzt informieren!
Der Deutsche Bauernverband (DBV) beschreibt in seinem aktuellen „Situationsbericht 2024/25. Trends und Fakten zur Landwirtschaft“, dass die Wirtschaftsergebnisse der deutschen Landwirtinnen und Landwirte nach dem „Allzeithoch“ 2022/23 im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2023/24 wie erwartet deutlich eingebrochen sind. Diese Entwicklung zwingt viele Betriebe, zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen, um wirtschaftlich bestehen zu können.
Daher erweitern Landwirtinnen und Landwirte ihre Tätigkeit zunehmend um die Erzeugung erneuerbarer Energien: Neben klassischen Feldfrüchten gewinnen sie heute auch Solarstrom und Windstrom auf ihrem Ackerland. Die aktuellen Kaufpreise und Pachtpreise für Ackerland 2025 zeigen, wie sich dieser Strukturwandel auszahlt – sowohl für die, die ihre Flächen verkaufen, als auch für die, die sie langfristig verpachten.
Was Sie in diesem Artikel erwartet – Antworten auf diese Fragen:
Wie entwickelt sich die deutsche Landwirtschaft 2024?
Warum ist Flächenverpachtung für Landwirtinnen und Landwirte eine attraktive Einnahmequelle?
Wie entwickeln sich die Bodenpreise und Pachtpreise 2025?
Was kostet ein Hektar (ha) Boden im Jahr 2025?
Wie viel Pacht bekommen Sie für 1 ha Ackerland und 1 ha Grünland 2025?
Warum steigen die Bodenpreise und Pachtpreise seit Jahren?
Warum gibt es bundesweit unterschiedliche Pachtpreise?
Wo ist die Pacht am höchsten, wo am niedrigsten?
Die Landwirtschaft hat die Aufgabe, die Gesellschaft mit Lebensmitteln zu versorgen – und das unter stetig steigenden Anforderungen entlang der gesamten Produktionskette. Insbesondere die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu erfüllen, wird für Landwirtinnen und Landwirte zunehmend schwieriger. Gleichzeitig stellt der fortschreitende Klimawandel mit seinen auch für Deutschland bereits gravierenden Auswirkungen die landwirtschaftlichen Betriebe hierzulande vor immense Herausforderungen. Erschwerend kommen hohe Preise für landwirtschaftliche Produktionsmittel und ein Konkurrenzkampf um Flächen hinzu. Stellt sich die Frage: Wie geht es der deutschen Landwirtschaft im Jahr 2025?
So steht es um die deutsche Landwirtschaft: Entwicklungen, Trends, Zahlen und Fakten
Um die aktuelle Lage der deutschen Landwirtschaft zu bewerten, werfen wir einen Blick auf die Entwicklungen in den zurückliegenden beiden Wirtschaftsjahren (WJ) 2022/23 und 2023/24:
Wirtschaftsjahr 2023 brachte „Allzeithoch“ bei den landwirtschaftlichen Ergebnissen
Demnach stieg das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft (AK) in den Haupterwerbsbetrieben gegenüber dem Vorwirtschaftsjahr um 32 Prozent auf rund 61.000 Euro. Der durchschnittliche Gewinn lag mit 113.900 Euro rund 39 Prozent über dem Vorjahreswert (81.900 Euro). Damit war das vergangene Wirtschaftsjahr für Haupterwerbsbetriebe nach Einkommen und Gewinn das mit Abstand erfolgreichste in den vergangenen zehn Jahren.
Betrachtet man das Einkommen pro Arbeitskraft im Durchschnitt aller Haupt-, Klein- und Nebenerwerbsbetriebe, stieg dieses im WJ 2022/23 gegenüber dem bereits erfolgreichen Vorjahr weiter um 32,2 Prozent auf rund 57.500 Euro je AK.
Das Einkommensniveau lag dem BMEL zufolge damit deutlich über dem Durchschnitt der vorangegangenen Wirtschaftsjahre. Gut zu wissen: Dieser Wert bildet den Schnitt aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ab. Das heißt, Datensätze von Klein- und Nebenerwerbsbetrieben, Haupterwerbsbetrieben sowie Juristischen Personen wurden in diesen Auswertungen berücksichtigt.
Wirtschaftsjahr 2024 brachte deutliche Einbrüche der landwirtschaftlichen Gewinne
Im Editorial des eingangs bereits erwähnten aktuellen Situationsberichts 2024/25 beschreibt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV), Joachim Rukwied, im Dezember des vergangenen Jahres 2024 die wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft als weiterhin angespannt.
Ihm zufolge sind die Wirtschaftsergebnisse der deutschen Landwirtinnen und Landwirte wie erwartet nach dem „Allzeithoch“ 2022/23 im abgelaufenen WJ 2023/24 deutlich eingebrochen.
Als Hauptursache dafür nennt Rukwied die rückläufigen Erzeugerpreise für Getreide, Raps und Milch. Auch die Rinder- und Geflügelpreise sind demnach hinter dem Vorjahresniveau geblieben, Schweine dagegen konnten ein Preisplus verbuchen. Trotz gefallener Preise für Futter- und Düngemittel ergab sich kein Ausgleich, zumal Dienstleistungen, Bauten und Maschinen sich stark verteuert hatten.
Und so brachte das WJ 2023/24 starke Gewinnrückgänge bei Ackerbau- und Futterbaubetrieben, aber auch – nach jahrelanger Durststrecke – eine weitere Erholung der Unternehmensergebnisse der Veredlungsbetriebe.
Strukturwandel der Landwirtschaft setzt sich fort
Nach Einschätzung des DBV setzte sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft weiter fort, vor allem bei den tierhaltenden Betrieben. Antreiber:innen davon sind strengere Vorgaben aus der Politik und daraus resultierend aus der Gesetzgebung.
Die Zurückhaltung bei den Investitionen bedroht die Zukunftsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft ernsthaft, vor allem die der Tierhaltung.
Landwirtinnen und Landwirte hierzulande sind dem DBV zufolge deshalb längst nicht mehr nur Bäuerinnen und Bauern, sondern inzwischen auch
Produzenten hochwertiger Lebensmittel
Naturschutz-Unternehmer:innen
oder Klimaschutz-Unternehmer:innen.
Als solche nutzen sie ihre Flächen nicht mehr nur zum Anbau von Feldfrüchten und als Weideflächen für Tiere, sondern auch zum Anbau von Energiepflanzen und als Standorte für Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen beziehungsweise speichern: Solaranlagen (Photovoltaik und Solarthermie), Windräder und Batteriegroßspeicher.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte dazu im Mai 2024 aktuelle Zahlen aus seiner Agrarstrukturerhebung 2023: Demnach betrieben 65.100 landwirtschaftliche Betriebe – das ist gut ein Viertel (26 Prozent) der bundesweit 255.000 landwirtschaftlichen Betriebe – Anlagen zum Erzeugen Erneuerbarer Energien (EE).
Davon haben 94 Prozent (61.200) der Betriebe Photovoltaikanlagen, um Solarstrom zu erzeugen.
15 Prozent (9.500) der Betriebe haben Biomasseanlagen.
5 Prozent (3.600) der Betriebe haben Windräder (auch Windenergieanlagen oder Windkraftanlagen genannt), um Windstrom zu erzeugen.
5 Prozent (3.300) der Betriebe betreiben Solarthermieanlagen, um Solarwärme zu erzeugen.
1 Prozent (700) der Betriebe nutzt Wasserkraft zur Gewinnung von erneuerbarem Strom.
Dabei ist der Betrieb von Erzeugungsanlagen von Erneuerbarer Energie für den Eigenverbrauch nur eine Seite der Energiewende in der Landwirtschaft.
Ein Blick auf den hiesigen Boden- und Pachtmarkt macht deutlich, wie das Verkaufen und Verpachten von Ackerland und Grünland für Solarparks, Windparks und Batteriespeicher sich für Landwirtinnen und Landwirte rechnet, um sich damit ein extra Einkommen zu erschließen.
Lesen Sie dazu auch unsere folgenden Blogbeiträge:
Das passiert auf dem Bodenmarkt 2025 und Pachtmarkt 2025
Der Situationsbericht 2024/25 des DBV informiert auch über die aktuellen Entwicklungen auf dem Bodenmarkt und Pachtmarkt hierzulande. Schauen wir uns zuerst den Markt an, auf dem landwirtschaftlicher Boden verkauft und gekauft wird:
Der Bodenmarkt 2025: Bodenpreise 2025 steigen weiter an
Seit gut 15 Jahren steigen die Preise für Agrarland. Der Bericht des DBV beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, denen zufolge sich die Preise für landwirtschaftliche Flächen auch im Jahr 2023 erhöhten: Im bundesweiten Schnitt kostete ein ha 33.400 Euro. Das war ein um 5 Prozent höherer Preis als noch im Jahr 2022. Und im Jahr 2022 hatten sich die Bodenpreise im Vergleich zum Vorjahr 2021 sogar um 8 Prozent erhöht.
Große regionale Unterschiede bei Bodenpreisen 2025
Im früheren Bundesgebiet kostete ein ha Agrarland im Jahr 2023 im Schnitt 49.800 Euro, während der Bodenkaufpreis in Ostdeutschland bei 17.000 Euro je ha lag. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 stiegen die Bodenkaufpreise im Westen etwas stärker als im Osten.
Mit einem Plus von 41 Prozent stiegen die Bodenpreise in Schleswig–Holstein außerordentlich an. Das begründet der DBV in seinem Bericht vor allem mit den Auswirkungen der Flächenbedarfe für die Schienenanbindung der Fehmarnbeltquerung und die Ansiedlung von Northvolt.
Auch in Thüringen, Nordrhein–Westfalen und Sachsen–Anhalt verteuerte sich der landwirtschaftliche Boden überdurchschnittlich. Anders dagegen entwickelten sich die Bodenpreise in Sachsen, im Saarland und in Baden–Württemberg: Sie fielen.
Trotz steigender Bodenpreise: 4 Prozent mehr landwirtschaftliche Fläche verkauft
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 61.800 ha landwirtschaftliche Flächen im Jahr 2023 verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 sind das 4 Prozent mehr.
Gemessen an der gesamten Agrarfläche Deutschlands machte die verkaufte Fläche weniger als 0,4 Prozent aus.
Im früheren Bundesgebiet stieg die verkaufte Bodenfläche im Jahr 2023 – verglichen mit dem Jahr 2022 – um 2 Prozent auf 30.800 ha leicht an. In Ostdeutschland dagegen wuchs sie mit 31.000 ha um gut 6 Prozent spürbar.
Niedersachsen hatte bei den Bodenverkäufen mit einer verkauften landwirtschaftlichen Fläche von 10.700 ha die Nase vorn. Auf Platz 2 folgte im Bundesländer-Ranking Brandenburg mit 9.600 ha.
Im Schnitt wechselten bei jedem Bodenverkauf
2,74 ha im Osten
und 1,31 ha im Westen
die Besitzer:innen.
BVVG verkaufte rund 1,5 Millionen ha Landwirtschafts– und Waldfläche
Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) verwaltet und privatisiert seit dem Jahr 1992 das ehemals volkseigene land– und forstwirtschaftliche Vermögen.
Zwischen 1992 und Ende des Jahres 2023 verkaufte sie 895.500 ha Acker– und Grünland, darunter 442.000 ha (49 Prozent) zu einem gesetzlich reduzierten Preis gemäß dem Entschädigungs– und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) an berechtigte Pächter:innen und Alteigentümer:innen.
Bis zum 31. Dezember 2023 hatte die BVVG rund 89.000 ha verpachtet.
Exkurs: BVVG – Flächenverkauf und Flächenverpachtung in Ostdeutschland
Dazu müssen Sie auch wissen, dass die deutsche Bundesregierung der BVVG Ende des Jahres 2021 auf Basis des Koalitionsvertrages für die 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestages eine neue Ausrichtung gegeben hatte: weg vom Verkauf und hin zur Verpachtung der Flächen an ökologisch und nachhaltig wirtschaftende Betriebe.
Von 2022 bis 2024 sollten insgesamt nicht mehr als 6.000 ha Flächen verkauft werden. Mit der Privatisierung von Flächen hat sich der zu verpachtende Flächenumfang kontinuierlich verringert. Die darüber hinaus jährlich pachtfrei werdenden landwirtschaftlichen Flächen sollen an ökologisch und nachhaltig wirtschaftende Betriebe verpachtet werden. Die BVVG arbeitet seit dem 12. April 2024 nach den neuen und mit dem Bund und den Ländern im Osten Deutschlands abgestimmten Grundsätzen für das Flächenmanagement landwirtschaftlicher Flächen der BVVG (Flächenmanagementgrundsätze 2024).
Neben den landwirtschaftlichen Flächen wurden bislang 599.000 ha Wald privatisiert, davon 80 Prozent zu begünstigten Preisen an Berechtigte nach dem EALG. Weitere Forstflächen wurden für naturschutzfachliche Zwecke übergeben oder restituiert. Im Bestand der BVVG befinden sich von den ursprünglichen 770.000 ha des Jahres 1992 noch rund 4.200 ha.
Die BVVG hat bislang insgesamt rund 105.000 ha Naturschutzflächen, Flächen für den Trinkwasserschutz sowie weitere Gewässerflächen an die ostdeutschen Länder und an von ihnen benannte Stiftungen und Organisationen übertragen, davon rund 65.000 ha unentgeltlich. Weitere rund 24.800 ha Fläche wurden für Naturschutzzwecke verkauft.
Darüber hinaus hat die BVVG seit ihrem Bestehen rund 84.500 Hektar sogenannte Umwidmungsflächen verkauft, die durch kommunale oder behördliche Planungen anderen Nutzungszwecken zugeführt wurden, darunter 12.500 Hektar Flächen für Infrastruktur, 7.800 Hektar für Gewerbeansiedlungen und 2.600 Hektar für den Wohnungsbau.
Bodenpreise Landwirtschaft 2025 variieren von Bundesland zu Bundesland stark
Die Kaufpreise von landwirtschaftlichen Flächen variieren in Abhängigkeit von Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage stark. In
Bayern (besonders in den Regierungsbezirken Nieder- und Oberbayern mit 139.100 und 131.100 Euro je ha im Jahr 2023)
und in Nordrhein–Westfalen (besonders in den Regierungsbezirken Münster und Düsseldorf mit 129.300 und 102.000 Euro je ha im Jahr 2023)
macht der DBV insbesondere die große Nachfrage nach Bebauungs–, Verkehrs– und Ausgleichsflächen nach dem Bundesnaturschutzgesetz für hohe Bodenpreise verantwortlich.
In vielen Regionen verknappen demnach auch
die Fördermöglichkeiten nach dem Erneuerbare–Energien–Gesetz (EEG),
Aktivitäten der Kommunen zur Bodenbevorratung
sowie eine von privaten Stiftungen, Fonds und speziellen Banken betriebene Umnutzung landwirtschaftlicher Flächen für Naturschutzzwecke
das Angebot.
Im Schnitt war der ha landwirtschaftliche Fläche im Saarland (10.800 Euro), im Regierungsbezirk Dresden (11.600 Euro), in Brandenburg (12.500 Euro) und in den Regierungsbezirken Gießen und Trier (jeweils 12.600 Euro) am günstigsten zu haben. Es folgen Thüringen (13.600 Euro) und die Regierungsbezirke Chemnitz (14.400 Euro), Kassel (15.500 Euro) und Koblenz (16.600 Euro).
Im Jahr 2023 betrug der bundesweite Gesamtumsatz bei den Agrarlandverkäufen 2,061 Milliarden Euro – 4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Um Ihre Berechnung per E-Mail zu erhalten, füllen Sie bitte folgendes Formular aus.
Wenden wir uns als Nächstes dem Pachtmarkt für landwirtschaftliche Flächen zu:
Der Pachtmarkt 2025: Mehr Pachtflächen als Eigenflächen
Laut der Agrarstrukturerhebung 2023 sind von den insgesamt 16,6 Millionen ha landwirtschaftlich genutzter Fläche
gut 60 Prozent Pachtflächen,
rund 38 Prozent selbst bewirtschaftete Eigenflächen
und knapp zwei Prozent Flächen, die den Nutzenden unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
Vergleicht man diese Flächenanteile mit denen aus dem Jahr 2013 haben sie sich nicht verändert. Aber: Wegen der historischen Entwicklung gibt es Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und Ostdeutschland.
Mehr Pachtflächen im Westen – weniger Pachtflächen im Osten
In Westdeutschland stieg der Anteil der Pachtflächen in den Jahren 2013 bis 2023 von knapp 55 auf 57 Prozent (plus 2 Prozent). Anders im Osten Deutschlands: Dort sank er von 71 auf rund 66 Prozent.
Pachtflächenanteil variiert von Bundesland zu Bundesland
Der Pachtflächenanteil variierte 2023 von Bundesland zu Bundesland zwischen 52 Prozent (Bayern) und 75 Prozent (Thüringen). Bei kleineren landwirtschaftlichen Betrieben mit weniger als 20 ha betrug der Pachtanteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche im Jahr 2023 30 Prozent.
Bei mittleren Betrieben (50 bis 100 ha) waren es 57 Prozent Pachtflächen
und bei größeren Betrieben (mehr als 500 ha) 67 Prozent Pachtflächen.
Auch wenn die Pachtpreise für Ackerland und andere landwirtschaftliche Flächen von verschiedenen Faktoren abhängen, sticht einer heraus: die Bodenqualität. Es gilt: Je besser der Boden ist, desto höher ist der Ertrag, den man darauf erwirtschaften kann. Böden mit einem überdurchschnittlichen Ertragspotenzial erzielen deshalb vergleichsweise hohe Pachtpreise.
Und so liegen die Pachtpreise 2025 zum Beispiel in der Kölner Bucht, in der Magdeburger Börde oder im Thüringer Becken deutlich über den durchschnittlichen Pachtpreisen des zugehörigen Bundeslandes. Sehr viel niedriger ist dagegen der Pachtpreis für Flächen mit leichten Böden und geringer Ertragsfähigkeit, wie man sie beispielsweise im Süden Brandenburgs findet.
Pachtpreise Ackerland 2025: Damit können Sie rechnen!
Der durchschnittliche Pachtpreis für Ackerland lag im Jahr 2023 in Deutschland bei 407 Euro je ha.
Dauergrünland konnte man im Jahr 2023 dagegen für einen durchschnittlichen Pachtpreis von 212 Euro je ha pachten.
Hohe Pachtpreise erzielten Verpächter:innen für Flächen, auf denen Wein- oder Obst angebaut wird. Für 1 ha Rebfläche wurden im Jahr 2023 im Schnitt 1.122 Euro Pacht gezahlt.
Auch die Lage der landwirtschaftlichen Flächen in der Region beeinflusst die Pachtpreishöhe: In marktnahen oder in Gegenden mit vielen Veredlungsbetrieben sind die Pachten meist höher. Veredlungsbetriebe in Niedersachsen beispielsweise zahlten im Jahr 2023 im Schnitt 866 Euro je ha Ackerland, bei Neupachten von Ackerland waren es sogar Pachtpreise in Höhe von 981 Euro je ha.
Hohe Pachten werden auch dort fällig, wo Flächen intensiv gärtnerisch genutzt werden, also in der Nähe von Großstädten und in deren Umland (sogenannter Speckgürtel oder grüner Gürtel).
Im Osten der Bundesrepublik sind die Pachtpreise meist niedriger als Westen, wobei sich die Pachtpreise in den vergangenen Jahren spürbar annäherten.
Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Pachtpreis für landwirtschaftlich genutzte Flächen in Deutschland bei 357 Euro je ha. Gegenüber den Pachtpreisen des Jahres 2013 ist das mehr als eine Preisverdopplung (plus 105 Prozent).
Die Pachtpreise Ackerland sind um 111 Prozent auf 407 Euro je ha gestiegen.
Bei Dauergrünland gab es einen Anstieg der Pachtpreise um 75 Prozent auf 212 Euro je ha.
Höchste Pachtpreise 2025 in Nordrhein–Westfalen, niedrigste im Saarland
Im Schnitt zahlen Landwirtinnen und Landwirte im Westen und Norden Deutschlands die höchsten Pachtpreise.
Mit 659 Euro je ha war das Ackerland pachten im Jahr 2023 in Nordrhein–Westfalen am teuersten. Niedersachsen folgte mit 643 Euro Pacht je ha Ackerland knapp dahinter. Auf Platz 3 lag Schleswig–Holstein mit 571 Euro Pacht je ha Ackerland.
Mit Abstand kostete das Ackerland pachten im Saarland am wenigsten: 116 Euro je ha. Doch auch in Brandenburg lag die Pacht mit 198 Euro je ha Ackerland weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Dieses Ranking der Pachtpreise ergab sich auch bei den Neupachten der vergangenen zwei Jahre. Während der Bundesdurchschnitt bei der Neupacht bei 511 Euro Pacht je ha Ackerland lag, betrug er in:
Nordrhein–Westfalen: 781 Euro Pacht je ha Ackerland.
Deutschland 2025: 4 Milliarden Euro Pachtausgaben im Jahr
Die Pachtausgaben der deutschen Landwirtschaft erhöhten sich von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 4 Milliarden Euro im Jahr 2023. Nimmt man die Eigentumsfläche der Landwirtinnen und Landwirte mit dem kapitalisierten durchschnittlichen Pachtpreis mal, beträgt der Bodenkapitalstock der deutschen Landwirtschaft 46,5 Milliarden Euro.
Diese rund 4 Milliarden Euro, die die Landwirtinnen und Landwirte jährlich an Pachten bezahlen, entsprechen dem2,9–Fachen der Pachtzahlungen vor Einführung der Direktzahlungen im Jahr 1992 (1,4 Milliarden Euro). Der DBV schließt aus diesem Anstieg, dass sich die Pachtpreise vor allem an den Renditen orientieren – und somit auf
eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit,
höhere Erlöserwartungen,
Flächenknappheit infolge Flächenverbrauchs und Ausgleichsflächen
sowie auf Notwendigkeiten zur Wirtschaftsdüngerverwertung
zurückzuführen sind.
Der Verband vermutet zudem einen Einfluss der Renditeerwartungen seitens außerlandwirtschaftlicher Investorinnen und Investoren auf die Pachtpreishöhe.
Der Einfluss landwirtschaftlicher „Direktzahlungen“ und ein „Durchreichen“ an die Verpächter:innen der Flächen dagegen würde demnach im Bundesdurchschnitt nicht stark sein. Die landwirtschaftlichen „Direktzahlungen“ betragen 4,4 Milliarden Euro (2023) und unterliegen mittlerweile kostenträchtigen Bewirtschaftungsauflagen. Darüber hinaus sinken sie im langjährigen Vergleich.
Der Pachtpreise und Bodenpreise stiegen demgegenüber gegenläufig und unabhängig davon. Gut zu wissen: Von den 4,4 Milliarden Euro „Direktzahlungen“ entfallen knapp 1,8 Milliarden Euro auf die Eigentumsflächen der Landbewirtschafter:innen.
Der Pachtmarkt für landwirtschaftliche Flächen zeigt sich auch im Jahr 2025 mit hohen und weiter steigenden Pachtpreisen. Während sich der Anteil der Pachtflächen in den letzten zehn Jahren kaum verändert hat, gibt es deutliche regionale Unterschiede: In Westdeutschland nimmt der Pachtflächenanteil zu, während er im Osten leicht sinkt. Die Pachtpreise werden maßgeblich von Bodenqualität, Standort und Nachfrage beeinflusst. Besonders ertragreiche Böden erzielen überdurchschnittlich hohe Preise, während Regionen mit geringerer Bodenqualität deutlich niedrigere Pachten verzeichnen.
Die Pachtpreise haben sich seit 2013 mehr als verdoppelt, wobei Ackerland stärker betroffen ist als Dauergrünland. Die höchsten Pachten werden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gezahlt, während das Saarland und Brandenburg am unteren Ende der Preisskala liegen. Insgesamt geben Landwirtinnen und Landwirte jährlich rund 4 Milliarden Euro für Pachten aus, was eine deutliche Steigerung gegenüber 2013 darstellt.
Die Preisentwicklung wird vor allem von verbesserter Bodenfruchtbarkeit, steigenden Erlöserwartungen, Flächenknappheit und wirtschaftlichen Zwängen beeinflusst. Der Einfluss landwirtschaftlicher Direktzahlungen auf die Pachtpreise scheint hingegen geringer zu sein. Ein wachsender Faktor könnte die Investition außerlandwirtschaftlicher Akteurinnen und Akteure in Agrarflächen sein, was den Wettbewerb um Pachtflächen weiter verschärft.
Für Landwirtinnen und Landwirte, die sich mit dem Verpachten von Flächen für Erneuerbare Energien eine extra Einkommensquelle eröffnen wollen, sind die hohen und stetig steigenden Pachtpreise eine gute Nachricht, versprechen sie doch ein lukratives Zusatzeinkommen.
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