Erfahren Sie hier, was eine große Photovoltaik-Anlage oder eine Windkraftanlage auf freier Fläche sowohl der Standortgemeinde als auch der Standortregion bringen. Wir haben 24 lokale Vorteile für Sie zusammengetragen und erläutern diese kurz & knapp. Mit unserer Liste der lokalen Vorteile von Solarparks und Windparks haben Sie 24 Argumente pro Erneuerbare Energien in der Hand, die jede:n überzeugen.
Ganz gleich, ob Sie ein Gemeindemitglied mit Interesse an Erneuerbaren Energien (EE) sind oder sogar eine Position in einem Gemeindegremium besetzen, das über die Errichtung von EE-Erzeugungsanlagen mitentscheidet – unsere Liste mit 24 lokalen Vorteilen von Solar- und Windparks sollten Sie unbedingt lesen: Sie liefert Ihnen überzeugende Argumente pro Erneuerbare in Ihrer Gemeinde.
Bevor es gleich konkret um die lokalen Vorteile von PV-Freiflächenanlagen (PV-FFA) und Windenergieanlagen (WEA) geht, wollen wir Ihnen jedoch kurz vorstellen, wie eine solche Anlage auf Ihr Gemeindegrundstück kommt, ohne dass Ihre Gemeinde das Grundstück aus ihrem Besitz verliert:
Gemeindegrundstücke für Solarpark und Windpark verpachten
Die freie Gemeindefläche, die zum Standort des Solarparks oder des Windparks werden soll, kann dann im Besitz Ihrer Gemeinde bleiben, wenn Sie sie für die Errichtung von Solar- oder Windparks verpachten. Mit dem Verpachten der Gemeindefläche behalten Sie aber nicht nur die Fläche. Das Verpachten hat weitere Vorteile:
- Langfristige Pachtverträge: Als Gemeinde schließen Sie langfristige Pachtverträge mit den entsprechenden Projektentwicklerinnen und Projektentwicklern oder Betreiberinnen und Betreibern des Solar- oder Windparks ab – Pachtzeiten von 20, 30 und 40 Jahren sind hier mittlerweile üblich.
- Kein Flächenverkauf: Die Flächen werden nicht verkauft, sondern den Pächterinnen und Pächtern lediglich zur Nutzung überlassen.
- Sichere Pachteinnahmen: Mit dem Verpachten der gemeindeeigenen Fläche eröffnet sich die Gemeinde langfristige und sichere Einnahmen über die gesamte Vertragslaufzeit.
- Keine Investitionskosten: Als Gemeinde tragen Sie keine Kosten oder Risiken für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb der Solar- oder Windenergieanlage.
- Attraktive Pachtpreise: Die Pachtpreise für Solar- und Windparks sind in der Regel höher als übliche Pachtpreise für Ackerland. Mit welchen Pachtpreisen Sie derzeit rechnen können, lesen Sie in unserem Beitrag: „Ackerland verpachten: Preise – mit denen Sie rechnen können!“.
- Rückbauklauseln: Im Pachtvertrag können Sie Bestimmungen zum Rückbau der Anlage nach Vertragsende fixieren, um die ursprüngliche Flächennutzung wiederherzustellen.
Alternativ können auch geeignete freie Grundstücke im Privatbesitz als Standort für die EE-Anlagen verpachtet werden. Dann kommt es darauf an, wie die Gemeinde und ihre Gemeinschaft konkret an dem Projekt beteiligt wird.
Liste mit 24 lokalen Vorteilen von Solar- und Windparks
Nachfolgend zeigen wir Ihnen auf, welche Vorteile ein Solarpark oder Windpark der Standortgemeine und -region bringt. Die einzelnen Vorteile haben wir der besseren Übersicht halber systematisch geordnet:
Wirtschaftliche Vorteile
Die Gemeindekasse profitiert von Mehreinnahmen:
- aufgrund der Gewerbesteuer: Die Betreiberinnen und Betreiber von Solar- und Windparks zahlen Gewerbesteuern an Ihre Gemeinde, weil die Anlagen auf Ihrem Gemeindegebiet stehen und Sie die sogenannte Standortgemeinde sind. Pachteinnahmen sind über Jahrzehnte planbar und sichern langfristige Stabilität. Als Gemeinde können Sie sich damit auch unabhängiger von staatlichen Zuschüssen machen.
- aufgrund der möglichen Beteiligung an den Einnahmen aus der Stromproduktion: Als Standortgemeinde oder sogenannte betroffene Gemeinde können Sie mit 0,2 Cent an jeder Kilowattstunde (kWh) Strom, die der Solarpark oder Windpark auf der Pachtfläche erzeugt, beteiligt werden. Mehr zu dieser einseitigen Zuwendung ohne Gegenleistung Einnahmequelle lesen Sie in unserem Beitrag „Musterverträge zur finanziellen Beteiligung von Kommunen an neuen und bestehenden Freiflächenanlagen“. Bei Windenergieanlagen gelten Gemeinden von der Errichtung derselben dann „betroffen“, wenn ihr Gebiet wenigstens zum Teil innerhalb eines Radius von 2,5 Kilometern (km) um die Turmmitte einer Windenergieanlage liegt. Für den Fall, dass diese Kreisfläche mehrere Gemeinden „betrifft“, wird der Betrag flächenanteilig verteilt. Die Gemeinde oder bei gemeindefreien Gebieten der Landkreis kann frei über die Verwendung entscheiden.
- aufgrund von Einnahmen als Anteilseignerin: Als Gemeinde können Sie als Anteilseignerin an Solar- und Windparks beteiligt sein und somit Gewinne einstreichen.
- aufgrund von Einnahmen für die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur: Die Solar- und Windparkbetreiberinnen und -betreiber zahlen der Gemeinde eine Gebühr, um die öffentlichen Wege, Straßen oder anderen kommunalen Einrichtungen, die für den Bau und Betrieb der Anlagen benötigt werden, zu nutzen.
Die Gemeinde und Region profitieren von wirtschaftlichen Impulsen, die von einem Solar- oder Windpark auf Gemeindegebiet ausgehen.
- Mehr kurzfristige Arbeit: Diejenigen, die die Solar- oder Windparkprojekte entwickeln oder betreiben, arbeiten erfahrungsgemäß bevorzugt mit Unternehmen wie Handwerksbetrieben, Baufirmen und dienstleistende Logistikfirmen vor Ort zusammen. Diese unterstützen das Vorankommen des Projekts beispielsweise, indem sie dank ihrer Ortskenntnisse notwendige Gutachten erstellen oder Genehmigungen einholen. Sie kommen beim Aufbau der Anlagen zum Einsatz und übernehmen den dazu nötigen Transport von Materialien. Auch Gastronomieunternehmen und Herbergen profitieren von dem Projekt, wenn ortsfremdes Bau- und Servicepersonal tätig wird.
- Mehr langfristige Arbeitsplätze: Der Betrieb und die Wartung von Solar- und Windparks schaffen direkt und indirekt Arbeitsplätze vor Ort und in der Region. Ansässige Unternehmen profitieren von entsprechenden Aufträgen. Langfristig entstehen so neue Arbeitsplätze für Service- und Wartungspersonal, das oft spezielle Qualifikationen braucht.
- Mehr Ausbildung und Fortbildung: Infolge der kurzfristigen und langfristigen Mehrarbeit vor Ort fördert die Erneuerbare-Energien-Branche auch das Entstehen von Ausbildungsplätze und die Fachkräfteentwicklung.
Besonders in ländlichen Gegenden stärken diese drei Impulse die lokale Wirtschaft.
Die Gemeinde profitiert von den Mehreinnahmen in der Gemeindekasse. Denn diese können in infrastrukturelle Verbesserungen des Gemeindegebiets investiert werden, zum Beispiel
- in den Ausbau sozialer und kultureller Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Gemeindezentren, Sportanlagen, Einrichtungen zur Naherholung und Museen.
- in Fördertöpfe, deren Inhalte zur Senkung kommunaler Gebühren wie Kita-Beiträge oder Mittagessen in der Grundschule verwendet werden.
- in die örtliche Infrastruktur: Straßen, Fahrrad- und Fußwege können gebaut und modernisiert werden.
- in den Anschub der E-Mobilität in der Gemeinde.
Die Gemeinde profitiert von positiven Effekten auf den lokalen Umwelt- und Klimaschutz:
- Weniger CO2-Emissionen: Erneuerbare Energien ersetzen fossile Brennstoffe als Energiequelle. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn anders als bei fossil befeuerten Kohle- und Gaskraftwerken ist der Betrieb von Solar- und Windanlagen nahezu emissionsfrei. Jede kWh Solar- oder Windstrom senkt den CO₂-Ausstoß und hilft, Klimaziele zu erreichen. Zudem setzen erneuerbare Projekte ein deutliches Signal für die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen.
- Beim Verfeuern fossiler Brennstoffe entstehen Abgase, die mit ihren Schadstoffen Umwelt und Klima belasten. Das Umwandeln von Sonnen- und Windenergie in nutzbaren Solar- und Windstrom dagegen ist eine saubere Sache: feuerfrei – und damit auch abgasfrei und schadstofffrei. Somit tragen Solar- und Windparks zur Verbesserung der Luftqualität vor Ort bei.
- Größere Artenvielfalt (Biodiversität): Die Flächen rund um Solar- und Windparks können zum Ausgleich naturnah gestaltet werden, beispielsweise mit Blühwiesen oder Hecken. Dadurch entstehen wertvolle Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere. Solche Ausgleichmaßnahmen stärken die Artenvielfalt nachweislich, besonders in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten. Die Parkbetreiberinnen und -betreiber können damit ökologische Auflagen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.
- Nachhaltige Flächennutzung: Kommt Agri-Photovoltaik auf die Fläche, wird diese doppelt genutzt: energie- und landwirtschaftlich. Während Solarstrom erzeugt wird, lassen sich unterhalb der Solarmodule oder zwischen den Modulreihen weiterhin Feldfrüchte anbauen. Das ist insbesondere in Regionen mit viel Sonneneinstrahlung effizient und nachhaltig.
Die Gemeinde profitiert von Solar- und Windparks, weil sie damit energieunabhängiger und energiesicherer wird:
- Gemeinden, die ihren Strombedarf mit eigenen Anlagen anteilig oder ganz decken, machen sich unabhängiger von den Stromangeboten zentraler Stromanbieter und damit von Energieimporten, deren Verfügbarkeit und Kosten schwanken.
- Dezentrale Energieerzeugungsanlagen stabilisieren somit auch die lokale Energieversorgung. Denn lokale Anlagen senken das Risiko, dass es zu Versorgungsausfällen kommt. Sie machen die Gemeinde und Region widerstandsfähiger gegenüber geopolitischen Krisen und steigenden Energiepreisen. In Kombination mit Batteriegroßspeichern lässt sich die Versorgungssicherheit noch weiter erhöhen.
- Hinzu kommt, dass die Dezentralisierung der Energieversorgung einen Beitrag zur Demokratisierung derselben leistet, da mehr Akteurinnen und Akteure daran teilhaben, was einer Monopolisierung entgegenwirkt.
- Indem Bürgerinnen und Bürger an den EE-Projekten beteiligt werden, wachsen Umwelt- und Klimabewusstsein, Nachhaltigkeitsbewusstsein, EE-Akzeptanz sowie Gemeinschaftssinn.
- Niedrigere Strompreise kommen der ganzen Gemeinde zugute: Das direkte Einspeisen des Stroms ins regionale Versorgungsnetz spart Transportkosten und Gebühren. Sogenannte Energiegenossenschaften ermöglichen es den Gemeindemitgliedern, den Strom zu günstigeren Konditionen zu nutzen. Die im Vergleich zu fossilem Strom günstigeren Gestehungskosten von EE-Strom bringen Preissenkungen, von denen Haushalte und Unternehmen vor Ort profitieren. Gleichzeitig bleibt der erzeugte Mehrwert in der Region.
Die Gemeinde bekommt mit der Landverpachtung für Solar- oder Windparks langfristige wirtschaftliche Planungssicherheit:
- Die Verpachtung spült sichere Pachteinnahmen über lange Zeiträume (oft 20 bis 30 Jahre oder mehr) in die Gemeindekasse. Damit lässt es sich langfristig planen.
- Mit der Verpachtung trägt die Gemeinde als Flächeneigentümerin keine Investitionskosten oder Risiken für die Solar- und Windprojekte.
Die Gemeinde profitiert von dem wirtschaftlichen Aufschwung, den die EE-Projekte bewirken:
- Grundstücke und Immobilien werden wertvoller: In Gemeinden und Regionen, die von Solar- oder Windparks wirtschaftlich profitieren, steigen oft die Immobilienwerte.
- Zudem werden Gemeinden und Regionen mit stabilen Energiepreisen langfristig attraktiver. Die Bevölkerung wächst, was die Gemeinde gesellschaftlich und wirtschaftlich voranbringt. Das wirkt auch der üblichen Abwanderung der Landbevölkerung in große Städte und Metropolregionen entgegen.
Unsere Liste mit 24 lokalen Vorteilen von Solar- und Windparks zeigt Ihnen, dass erneuerbare Energieanlagen nicht nur die Energiewende voranbringen, sondern sich auch positiv auf die lokale Wirtschaft, Umwelt und Lebensqualität auswirken.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Standortgemeinde für Solar- und Windpark zu werden
Sie wollen Standortgemeinde für einen Solarpark oder Windpark werden? Dann sollten Sie folgende Schritte unternehmen:
- EE-Flächen ausweisen: Als Möchte-gern-Standortgemeinde für einen Solar- oder Windpark sollten Sie geeignete Flächen für die Installation dieser erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen in Ihrem Flächennutzungsplan ausweisen.
- Erneuerbare Projekte aktiv anwerben: Sprechen Sie Projektentwicklerinnen und -entwickler sowie Investorinnen und Investoren für erneuerbare Energien gezielt an und werben Sie für Ihre Gemeinde als Standort mit deren einzigartigen Standortvorteilen.
- Bürgerinnen und Bürger beteiligen: Informieren Sie Ihre Einwohnerschaft frühzeitig und beziehen Sie sie in den Planungsprozess ein, damit das EE-Projekt akzeptiert wird. Auch eine finanzielle Beteiligung der Gemeindemitglieder als Anteilseignerinnen und Anteilseigner sollten Sie erwägen.
- Infrastruktur schaffen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Gemeinde über die notwendige Infrastruktur verfügt, um einen Solar- oder Windpark auf Ihren verpachteten Flächen zu errichten und zu betreiben.
- Genehmigungsverfahren etablieren: Mit effizienten und transparenten Genehmigungsverfahren erleichtern Sie den Projektakteurinnen und -akteuren dessen Umsetzung.
- Kooperieren Sie mit der Nachbarschaft: Tuen Sie sich gegebenenfalls mit Nachbargemeinden zusammen, da insbesondere Windparks oft mehrere Gemeinden betreffen können.
Mit diesen Maßnahmen kann Ihre Gemeinde ihre Attraktivität als Standort für Solar- und Windparks erhöhen und bei Erfolg von deren wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen profitieren.
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